Bereits seit 2005 beteiligen sich Jugendliche in der Wohnsitzlosen- und Bedürftigenhilfe der Evangelischen Kirche in der Heidelberger Altstadt – zunächst in der einmal im Monat stattfindenden Suppenküche der Heiliggeistgemeinde, dann ab 2007 mit dem eigenständigen siebentägigen Frühstücksangebot für die Providenzgemeinde und seit der Fusion der beiden Gemeinden Evangelischen Altstadtgemeinden mit dem Frühstücksangebot „Frühstück im Winter“ für die Evangelische Altstadtgemeinde.
Jeweils in den Winter- bzw. Faschingsferien bieten Jugendliche in einer Kooperation zwischen der Evangelischen Altstadtgemeinde, dem CityCult-Jugendtreff und der SMV des Hölderlin-Gymnasiums Heidelberg an insgesamt acht Tagen Bedürftigen ein reichhaltiges Frühstück an. Dabei sind die Jugendlichen in zwei Gruppen eingeteilt. Beide Gruppen – Gruppe 1 von Sonntag bis Aschermittwoch und Gruppe 2 von Donnerstag bis Sonntag – opfern jeweils vier Tage ihrer Schulferien, um morgens bereits um 6.00h im Schmitthennerhaus auf der Matte zu stehen, um Kaffee zu kochen, Frühstücksteller zu richten und um Obst für den Obstsalat zu schnipseln. Die Schulleitung des Hölderlin-Gymnasiums honoriert das ehrenamtliche Engagement der SchülerInnen mit einem anerkennenden Eintrag ins Schulzeugnis.
Wir haben die Freiwilligen – in diesem Jahr engagierten sich ausschließlich Mädchen – nach ihrem Einsatz im diesjährigen Frühstücksangebot u.a. zu ihrer Motivation gefragt:
Gruppe 1 (Sonntag bis Aschermittwoch):
Von links nach rechts: Teresa, Sara, Merle, Ella, Katia und CityCult-Praktikantin Katrin
Ella aus der Altstadt, 15 Jahre, 9. Klasse:
Warum hast Du teilgenommen?
Weil ich so Menschen in meinem direkten Wohnumfeld helfen kann.
Hat die Teilnahme am Projekt Deinen Vorstellungen entsprochen?
Ich hatte im Vorfeld eigentlich gar keine konkreten Vorstellungen.
Was hat Deine Familie gesagt, als Du ihnen mitgeteilt hast, dass Du als Ehrenamtliche beim Bedürftigenfrühstück teilnehmen möchtest?
Zunächst waren sie sehr überrascht, dass ich in meinen Ferien so früh aufstehen wollte. Dann haben sie mich aber sehr unterstützt. Sie haben natürlich mich auch immer mit Fragen gelöchert und sich erkundigt, wie es war.
Merle aus der Weststadt, 17 Jahre, J2, „Wiederholungstäterin“:
Warum hast Du so kurz vor Deinem Abi bereits zum zweiten Mal am Projekt teilgenommen?
Weil es mir bereits im letzten Jahr riesigen Spaß gemacht hat, den Menschen zu helfen und ich es eine tolle Aktion finde. Und das Abi und die dazugehörigen Vorbereitungen kriege ich auch so „gewubbt“.
Hat die erneute Teilnahme am Projekt Deinen Vorstellungen entsprochen?
Auf jeden Fall! Und ich finde es einfach bemerkenswert, wie viel die Bedürftigen hier geboten bekommen.
Was hat Deine Familie gesagt, als Du ihnen mitgeteilt hast, dass Du wieder als Helferin beim Bedürftigenfrühstück teilnehmen möchtest?
Meine Eltern finden es cool, dass ich mich im Projekt engagiere, wobei mir meine Eltern mit ihrer sozialen Einstellung und Haltung immer ein Vorbild waren.
Kannst Du Dir erklären, warum sich in diesem Jahr kein einziger Junge im Projekt engagiert hat?
Das kann ich mir absolut nicht erklären! Da habe ich keine Ahnung.
Teresa aus Rohrbach, 16 Jahre, J1:
Wie bist Du morgens immer zum Projekt gekommen?
Mit den Öffentlichen.
Warum hast Du teilgenommen?
Es war eine Empfehlung meiner Freundin Sara, die bereits letztes Jahr dabei war. Und ich fand die Aktion auch toll! Für uns Helfende war es eigentlich nur eine Kleinigkeit, für die Bedürftigen war es existenziell.
Hat die Teilnahme am Projekt Deinen Vorstellungen entsprochen?
Voll! Und das frühe Aufstehen war eigentlich gar nicht der Rede wert. Im Gegenteil! So hatte ich noch was vom Tag.
Kannst Du Dir erklären, warum sich in diesem Jahr kein einziger Junge im Projekt engagiert hat?
Ich denke, ein Großteil war einfach zu faul. Für einen Teil mag auch gelten, dass sie nicht teilgenommen haben, weil kein einziger anderer Junge teilgenommen hat und so die Motivation nicht groß war. Dabei hätte eigentlich nur einer den Anfang machen müssen…
Wie war die Reaktion in Deiner Familie, als Du ihnen von Deinem Engagement berichtet hast?
Meine Mutter fand es toll!
Sara aus Ziegelhausen, 16 Jahre, J1:
Wie bist Du morgens immer zum Projekt gekommen?
Mein Papa war total lieb und hat mich an allen vier Tagen gefahren.
Du hast 2024 bereits zum zweiten Mal am Projekt teilgenommen. Warum?
Weil es mir schon letztes Jahr einfach mega Spaß gemacht hat. Und es war in diesem Jahr sogar noch besser, weil ich nicht mehr so nervös war und ich auch schon wusste, wie was läuft. Auch viele der Frühstücksgäste kannte ich in diesem Jahr schon. Nächstes Jahr möchte ich unbedingt wieder teilnehmen, auch wenn ich dann, wenn alles normal läuft, kurz vor dem Abitur stehe.
Möchtest Du evtl. was Soziales studieren?
Auch wenn meine Mutter Erzieherin ist, interessiere ich mich mehr für BWL oder Hotelmanagement. Also nicht so unbedingt.
Wie war die Reaktion in Deiner Familie, als Du ihnen gesagt hast, dass Du wieder teilnehmen möchtest?
Meine Eltern waren beide total begeistert und haben sich für mich gefreut.
Kannst Du Dir erklären, warum sich in diesem Jahr kein einziger Junge im Projekt engagiert hat?
Vielleicht waren sie nicht motiviert genug. Oder aber, sie wollten in den Faschingsferien lieber feiern. Ein Freund von mir z.B. wollte eigentlich mitmachen, aber als es dann im Vorfeld hieß, man solle als Helfer morgens nicht direkt von der Party einlaufen, hat er es sich doch anders überlegt.
Katia aus Rohrbach, 16 Jahre, 10. Klasse, eigentlich aus Ukraine (seit 20 Monaten in Deutschland):
Katia, nach Deiner Premiere 2023 bist Du 2024 auch schon zum zweiten Mal als Helferin beim Projekt dabei. Was war Deine Motivation?
Es hat mir einfach sehr viel Spaß gemacht. Außerdem habe ich Erfahrungen gesammelt und ich konnte andere Menschen mit einer anderen Lebensgeschichte treffen. Außerdem hatte ich so eine gewisse Motivation, in den Ferien nicht zu lange im Bett zu bleiben.
Unter den Gästen gibt es auch Leute mit ukrainischem oder russischem Background. Wie waren Deine Erfahrungen mit ihnen?
Alle Reaktionen waren eigentlich positiv. Immer, wenn sie mich auf Ukrainisch oder Russisch angesprochen haben und ich ihnen auf Ukrainisch geantwortet habe, strahlten sie oder wir kamen in ein gutes Gespräch. Probleme gab es keine, auch wenn es sich manchmal um Russen handelte.
Möchtest Du evtl. was Soziales studieren?
Weiß ich noch nicht, aber ich glaube, eigentlich nicht. Ich mag Mathe eigentlich zu sehr. Im Moment möchte ich eher was in diese Richtung studieren.
Jugendliche aus der Gruppe 1 mit Bürgermeisterin Stefanie Jansen und Pfarrer Dr. Vincenzo Petracca.
Gruppe 2 (Donnerstag bis Sonntag):
Gruppe 2 hinten von links nach rechts: CityCult-Praktikantin Katrin, Alissa, Rebecca, Teresa, Carina; vorne von links: Lilibet, Ida und Polina.
Ida aus der Altstadt, 15 Jahre, 10. Klasse:
Wie bist Du morgens zum Schmitthennerhaus gekommen:
Zu Fuß!
Warum hast Du teilgenommen?
Ich finde es super, Leuten zu helfen. Und da ich in den Ferien nichts zu tun hatte, habe ich mich im Vorfeld gemeldet. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass ich durch das frühe Aufstehen bis Sonntag ab Montag das Aufstehen für die 1. Stunde in der Schule eher als Erholung empfinde.
Hat die Teilnahme am Projekt Deinen Vorstellungen entsprochen?
Ich war positiv überrascht. Ich rechnete im Vorfeld mit übel gelaunten Frühstücksgästen, aber die waren alle sehr freundlich, nett und dankbar.
Kannst Du Dir erklären, warum keine Jungen als Helfer teilgenommen haben?
Vielleicht waren viele der Jungs im Urlaub und einfach nicht da.
Willst Du später eventuell einen sozialen Beruf ergreifen?
Das kann ich mir auf jeden Fall vorstellen. Momentan liebäugele ich mit dem Beruf einer Erzieherin oder Physiotherapeutin.
Carina aus der Altstadt, 15 Jahre, 10. Klasse:
Wie bist Du morgens zum Schmitthennerhaus gekommen:
Ich bin glatt gelaufen.
Warum hast Du teilgenommen?
Ich fand es eine gute Idee, in den Schulferien Mitmenschen zu helfen. Außerdem hatte mein Tag durch die Teilnahme eine gute Tagesstruktur.
Was hat Deine Familie gesagt, als sie erfuhr, dass Du Dich beim Projekt engagieren wolltest?
Meine Eltern haben es gefeiert!
Hat die Teilnahme am Projekt Deinen Vorstellungen entsprochen?
Ich habe es mir vor meiner Teilnahme nicht so „liebevoll“ vorgestellt. Die Vorbereitungen waren sehr detailliert und die Frühstücksteller sahen total schön aus und ich finde auch, dass der Umgangston mit den Gästen total höflich war. Sie waren aber auch größtenteils sehr nett zu uns und gaben uns positives Feedback.
Kannst Du Dir erklären, warum keine Jungen als Helfer teilgenommen haben?
Die Jungs haben vielleicht „noch“ keine Lust auf soziale Verantwortung. Oder sie haben weniger „soziale Veranlagung“.
Willst Du später eventuell einen sozialen Beruf ergreifen?
Ich könnte mir schon vorstellen, später was Soziales zu machen. Aber ich bin mir noch nicht sicher, ob das unbedingt beruflich sein wird.
Rebecca aus Ziegelhausen, 16 Jahre, J1:
Wie bist Du morgens immer zum Projekt gekommen?
Mit den Öffentlichen.
Warum hast Du teilgenommen?
Der Hauptgrund war schon das Zertifikat zur Teilnahme von der Schulleitung. Das macht sich später gut im Lebenslauf.
Hat die Teilnahme am Projekt Deinen Vorstellungen entsprochen?
Ich habe nicht mit so viel Dankbarkeit und positiven Feedback gerechnet, sondern eher mit undisziplinierten und schwierigen Menschen. Das war aber überhaupt nicht so! Und deshalb kann ich es mir durchaus vorstellen, nächstes Jahr wieder mitzumachen.
Kannst Du Dir erklären, warum kein einziger Junge dabei war?
Ich finde, Mädchen sind generell hilfsbereiter. Und vielleicht halten die Jungen diese Art von Tätigkeiten eher für „Frauenarbeit“.
Wie war die Reaktion in Deiner Familie, als Du ihnen von Deinem Engagement berichtet hast?
Meine Eltern fanden es gut und haben mich dabei auch unterstützt. Außerdem waren sie nach meinen Einsatztagen sehr interessiert.
Was möchtest Du später einmal machen?
Nicht unbedingt etwas Soziales. Mein Traumjob wäre Pilotin.
Lilibet aus Schlierbach, 16 Jahre, 10. Klasse:
Wie bist Du morgens immer zum Projekt gekommen?
Mit den Öffis.
Warum hast Du am Projekt teilgenommen?
Ich hatte in den Schulferien nichts zu tun. Dann habe ich den Flyer bekommen, und es hat mich einfach interessiert. Auch fand ich es spannend, mit den Betroffenen zu sprechen und deren Geschichte zu hören.
Hat die Teilnahme am Projekt Deinen Vorstellungen entsprochen?
Ich habe nicht mit so viel Vorbereitungstätigkeiten und einer so heftigen Organisation gerechnet.
Was hat Deine Familie zu Deinem Engagement gesagt?
Meine Eltern fanden es sehr gut.
Möchtest Du evtl. was Soziales studieren?
Ich habe noch keine konkreten Pläne, aber ich könnte mir einen sozialen Beruf durchaus vorstellen.
Kannst Du Dir erklären, warum sich in diesem Jahr kein einziger Junge im Projekt engagiert hat?
Nee, dafür habe ich keine Erklärung.
Teresa aus Handschuhsheim, 15 Jahre, 10. Klasse:
Teresa, wie bist Du jeden Morgen zum Veranstaltungsort gekommen?
Mit dem Fahrrad.
Warum hast Du mitgemacht?
Helfen fühlt sich generell gut an. Außerdem macht es Spaß. Nebeneffekt war, dass man zeitig ins Bett gehen musste. Aber der Nachmittag gehörte einem ja trotzdem – so war es für mich kein großes Opfer.
Wurden Deine Erwartungen getroffen?
Ich hatte zuvor eigentlich keine besonderen Vorstellungen oder Erwartungen. Ich hatte vielleicht mit mehr wirklichen Obdachlosen gerechnet. Und ich hatte auf jeden Fall nicht damit gerechnet, dass es so harmonisch und gemütlich werden würde, dass immer Zeit für ein persönliches Gespräch sein würde.
Was meinst Du, warum wollten keine Jungs mitmachen?
Vielleicht sind Jungs einfach nicht so sozial interessiert. Vielleicht sind sie auch einfach nicht so offen.
Wie war die Reaktion Deiner Familie, dass Du beim Bedürftigenfrühstück mithelfen wolltest?
Die fanden es sehr gut und haben mich auch regelmäßig gefragt, wie es läuft.
Möchtest Du evtl. was Soziales studieren?
Das glaube ich nicht! Ich interessiere mich total für Naturwissenschaften.
Alissa aus Eppelheim, 16 Jahre, 10. Klasse:
Alissa, von Eppelheim ins Schmitthennerhaus zu kommen, war morgens um 6 Uhr bestimmt nicht ganz einfach?
An den beiden Werktagen war es mit den Öffis kein Problem. Aber an den beiden Wochenendtagen musste ich aufs Fahrrad steigen, aber das war eigentlich auch kein großes Ding. Nach 25 min war ich da.
Was war Deine Motivation zur Teilnahme?
Ich habe bis jetzt nie an einer solchen Aktion teilgenommen und ich wollte einfach diese Erfahrung machen. Und es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Nachdem ich meine Anfangsschwierigkeiten und vielleicht auch Ängste überwunden hatte, war es eine tolle Sache, sich zu den Leuten zu setzen und sich mit ihnen auszutauschen.
Wie hat Deine Familie auf Deine Teilnahme reagiert?
Meine Geschwister haben vielleicht ein bisschen gelacht – das sei mal wieder echt typisch. Aber meine Eltern und meine Oma fanden es total cool und hatten auch Respekt davor, dass ich so früh aufstehen wollte.
Kannst Du Dir erklären, warum sich keine Jungen engagieren wollten?
Also ich möchte eigentlich kein Klischee bedienen, aber ich denke, dass Jungs für soziale Angebote nicht offen sind und sich für Soziale Arbeit einfach nicht interessieren. Frühes Aufstehen und Frühstück richten sehen sie vielleicht als „Frauenarbeit“ an. Schade für sie, denn ihnen entging wirklich etwas Schönes. Außerdem verpassten sie richtig viel Spaß!
Möchtest Du später evtl. etwas Soziales machen?
Nicht unbedingt. Eher was mit Naturwissenschaften.
Polina aus Ziegelhausen, 16 Jahre, J1:
Polina, wie bist Du morgens zum Projekt in die Altstadt gekommen?
Mit den Öffis.
Warum hast Du teilgenommen, was war Deine Motivation?
Ich wollte eine neue Erfahrung machen. Vielleicht wollte ich auch wissen, wie Obdachlose so drauf sind. Normaler Weise spricht man ja nicht so einfach mit “denen“.
Jetzt musstest Du ja erfahren, dass unter den Gästen die wenigstens noch obdachlos sind. Wie war es denn mit unseren Gästen?
Die meisten von ihnen sind richtig nette Menschen mit viel Anstand und Bildung.
Wie war denn die Reaktion Deiner Familie auf Dein Engagement?
Meine Mutter hat immer wieder gesagt, dass es eine tolle Erfahrung für mich bieten würde, und mein Vater war happy, dass ich mich zur Teilnahme an einem solchen Projekt entschieden habe.
Was für eine Erklärung hast Du für die Tatsache, dass kein einziger Junge teilnehmen wollte?
Vielleicht entspricht so ein Projekt nicht dem klassischen Bild, welches Jungs von sich haben. Jungs und Männer sehen sich vielleicht eher als rational und weniger als emotional an.
Möchtest Du evtl. was Soziales studieren?
Oh ja, das kann ich mir durchaus vorstellen. (Lacht kurz:) Ich mag Drama! Therapeutin kann ich mir echt vorstellen.
Jugendliche aus der Gruppe 2 mit den von ihnen zuvor gerichteten Tellern für die Gäste.
„Altgediente“
Zu unserer großen Überraschung und Freude kamen an gleich zwei Tagen zwei ehemalige Teilnehmerinnen am Bedürftigenfrühstück ins Schmitthennerhaus, ohne dass dies vorher abgesprochen gewesen wäre. Paula und Sarah standen auf einmal im Gewölbekeller und packten tatkräftig mit an und das, obwohl ihr eigenes Abi am Hölderlin schon drei Jahre hinter ihnen liegt.
Natürlich ließen wir auch die Beiden kurz zu Wort kommen. Hier ihre O-Töne:
Paula vom Boxberg, 21 Jahre, studiert Übersetzungswissenschaften:
Paula, wie oft hast Du als freiwillige Schülerin am Bedürftigenfrühstück teilgenommen?
Vier Mal.
Warum bist Du noch mal vorbeigekommen?
Ehrlich gesagt, habe ich es vermisst. Mir hat es damals immer sehr großen Spaß gemacht.
Und was hat sich in der Zwischenzeit verändert?
Leider kommen inzwischen, so kommt es mir zumindest vor, erheblich mehr Gäste zum Frühstücken vorbei. Gleichzeitig sind es aber weniger Helfende – wir waren damals immer 10 bis 12 Helfende pro Gruppe. Allerdings möchte ich nichts über die Qualität der Helferinnen sagen. Die sind wirklich top!
Sarah aus Dossenheim (vormals Boxberg), 21 Jahre, studiert Sport und Bildungswissenschaften:
Sarah, wie oft hast Du als freiwillige Schülerin am Bedürftigenfrühstück teilgenommen?
Vier Mal.
Warum bist Du in diesem Jahr vorbeigekommen?
Ehrlich gesagt, hat mich Paula überredet, es war ihre Idee. Aber natürlich wollte auch ich sehen, wie es heute läuft, schließlich hat es mir damals immer ziemlich viel Freude bereitet. Außerdem habe ich damals hier ziemlich viel gelernt, z.B., wie man mit Menschen umgeht, die zum Großteil schlechtere Bedingungen hatten als ich selbst. Und wie man diesen mit Respekt begegnet. Und ich habe mich gefreut, dass mich einige der Gäste wiedererkannt haben.
Du wolltest sehen, wie es heute läuft … Wie läuft es denn in Deinen Augen?
Sehr gut! Davon abgesehen, dass wohl mehr Gäste kommen, ja kommen müssen, bin ich beeindruckt vom tatkräftigen Zupacken der Helferinnen. Aber ich finde es schade, dass keine Jungen mithelfen wollen. Wir hatten bestimmt ein Drittel Jungs in unserer Helfenden-Gruppe. Da scheint sich echt was geändert zu haben.