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Alea Aquarius. Der Ruf des Wassers. (Tanya Stewner)

Der Ruf des Wassers ist erster Teil einer Fantasy Buchreihe, in der es um die Umweltverschmutzung im Allgemeinen geht, aber besonders auf die Verschmutzung der Meere durch z.B. Plastik hingewiesen wird. Alea fühlt sich zum Wasser hingezogen, da sie aber eine Kaltwasserallergie hat, darf sie nicht mit diesem in Berührung kommen.

Als Aleas Pflegemutter einen Herzinfakt erleidet, will sie ihre wahre Mutter suchen und heuert bei der Alpha Cru an, die auf einem Segelboot namens Crucis, über die Weltmeere segelt. Die Alpha Cru besteht aus Ben Libra, dem 18-Jährigen Skipper, Samuel „Sammy“ Draco, Bens neunjährigem Bruder und Tess Taurus aus Frankreich, deren Eltern sich scheiden wollen. Bens und Sammys Eltern starben bei einem Autounfall und seitdem segeln sie mit ihrem Onkel Oskar, der im Moment in Tibet in einem Kloster ist, über die Meere. Durch ein Ritual wird Alea aufgenommen und heißt ab diesem Moment Alea Aquarius, benannt nach dem Sternbild, das die Sintflut überlebt und Stammvater der Menschen wird. Als Alea bei einem Sturm ins Wasser fällt, verwandelt sie sich in ein Meermädchen…

Ich finde dieses Buch sehr spannend und absolut lesenswert. Außerdem macht es auf ein aktuelles Thema aufmerksam.

 

Felix, 12 Jahre

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Woodwalker von Katja Brandis

Auf den ersten Blick sieht Carag aus wie ein normaler Junge, doch hinter seinen leuchtenden Augen verbirgt sich ein unglaubliches Geheimnis: Carag ist ein Gestaltwandler. Er ist halb Mensch, halb Berglöwe.

Als er sich dann dazu entschließt, die Rocky Mountains und seine Puma- Familie zu verlassen und als Mensch zu leben, wird er von einer Pflegefamilie aufgenommen. Doch diese weiß nicht, dass er ein Gestaltwandler ist. Zunächst geht er auf eine ganz normale Schule in Jackson Hole. Aber nicht alle mögen ihn und er wird von ein paar Jungs immer nur geärgert.

Als er dann von der Clearwater High, einem geheimen Internat für Woodwalker, hört, überredet er seine Familie, ihn auf diese Schule wechseln zu lassen. Dort findet er schnell Freunde, nämlich das freche Rothörnchen Holly und den schüchternen Bison Brandon. Aber Jeffreys Wolfsbande erklärt ihm den Krieg und macht ihm das Leben schwerer, als es ohnehin schon ist. Denn neben den Fächern Mathe, Deutsch und anderen normalen Fächern wird auf der Clearwater High auch „Verhalten in besonderen Fällen“, „Sei dein Tier“ oder „Verwandlung“ unterrichtet. Außerdem ist er es nicht gewohnt, von so vielen Woodwalkern umgeben zu sein.

Als Carag dann hinter die bösen Pläne seines einflussreichen und einst netten Mentors Andrew Milling kommt, schwört dieser ihm Rache…

Ich empfehle diese Buchreihe, weil sie mich ganz in ihren Bann gezogen hat und ich nicht mehr aufhören konnte, zu lesen. Außerdem gehören sie zu meinen absoluten Lieblingsbüchern.

 

Elena, 11 Jahre

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VOR UNS DAS MEER von Alan Gratz

Was haben Josef, Isabel und Mahmoud wohl gemeinsam? Sie sind auf der Flucht, können alle nicht mehr in ihrer Heimat leben und haben große Hoffnungen, was ihre Zukunft angeht.

Hört sich für dich abschreckend und nicht gerade nach einem Buch für Jugendliche an??? Weit gefehlt – das Buch ist ab 12 Jahren empfohlen. Es ist gerade erst rausgekommen (Februar 2020) und ich persönlich habe es ausgesprochen gerne gelesen.

Das Buch beginnt mit der Geschichte vom elfjährigen Josef aus Berlin, der als Jude kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges mit seiner Familie Deutschland plötzlich verlassen muss. Zuvor ist sein Vater völlig schwach und gebrochen von einem ersten Aufenthalt in einem KZ nach Hause gekommen.

Die zweite Erzählung handelt von Isabel aus Havanna auf Kuba, die – nachdem ihr Vater fürchten muss, bei einer regime-kritischen Demo erkannt worden zu sein – 1994 auf einer Nussschale ihre Heimat Kuba verlassen muss. Ihr Ziel: die USA.

In der dritten Geschichte geht es um Mahmoud, 12 Jahre alt, aus Aleppo in Syrien. Durch den seit vielen Jahren herrschenden Bürgerkrieg, der schließlich auch das Haus zerstört, in dem Mahmouds Familie lebte, muss man fliehen. Doch bei der Flucht geht so ziemlich alles schief, was schiefgehen kann! Und so wird es ein langer, beschwerlicher Weg für die Familie aus Aleppo, ihr Ziel ist Deutschland.

Drei Kinder aus verschiedenen Zeiten auf der Flucht. Ihre Gemeinsamkeiten: alle haben Hoffnung, alle fliehen über das Meer und alle wollen ankommen. Die drei Fluchtgeschichten werden nicht nacheinander beschrieben. Der Autor hat sie ineinander verwoben, was für mich die Handlung noch viel spannender macht.

Das Verrückte ist das Ende des Buches: Josef, der jüdische Junge aus Deutschland, findet schließlich sein Glück auf Kuba, ausgerechnet in dem Land, welches Isabel in Richtung USA 55 Jahre später verlassen muss, während Mahmouds Familie ausgerechnet nach Deutschland will, in das Land, aus dem Josef vor 76 Jahren fliehen musste.

Ich fand das Buch super spannend und auch super aufwühlend. Vielleicht hat es mir (neben der Flüchtlingsthematik) deshalb so gut gefallen, weil ich eigentlich zwei Arten von Büchern habe, die ich gerne lese. Als erstes lese ich gerne aktuelle, moderne Abenteuerbücher und als zweites Geschichten, die in der Vergangenheit spielen. Mit „Vor uns das Meer“ hatte ich irgendwie beides.

Sarah, 15 Jahre

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Die Brüder Löwenherz (Astrid Lindgren)

Ich empfehle „Die Brüder Löwenherz“.

Es geht um Karl und Jonathan, die in einer besonderen Welt (nachdem sie gestorben sind) Abenteuer erleben. Karl lernt Reiten und Bogenschießen, wovon er schon immer geträumt hat. Die schöne besondere Welt lernt er immer besser kennen und sieht bald auch die Schattenseiten. Zuletzt kämpfen er und Jonathan gegen einen dunklen Herrscher…

Das Buch ist toll und richtig spannend geschrieben, aber auch manchmal traurig.

Sonja, 12 Jahre

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Die beste Bahn meines Lebens von Anne Becker (Beltz und Gelberg Verlag)

Jan ist der jugendliche Held in diesem Roman von Anne Becker, wobei er sich selbst oft so unheldenhaft fühlt wie es in diesem Alter nur geht: Er hat eine Lese-Rechtschreibschwäche, eine schräge Therapeutin, eine nervende Familie und muss auch noch umziehen. In der neuen Nachbarschaft gibt es ein chaotisches und verwirrend außergewöhnliches und hübsches Mädchen namens Flo und ihre Hühner und in der neuen Klasse einen fiesen Konkurrenten um dieses Nachbarsmädchen. Eines aber kann Jan ohne Zweifel sehr gut, nämlich schwimmen. Im Training findet er oft zu sich, kann Erfolge verbuchen, und ein Trainer steht fest zu ihm.

Das Besondere und Packende an diesem Buch sind sicher nicht die zuhauf in Literatur verarbeiteten Themen, die eine Pubertät so mit sich bringt, vielmehr ist es die Art und Weise, wie die Autorin sich ihnen nähert und sie anpackt: sauwitzige Dialoge und Situationskomik, sehr sensibel und sprachlich ohne Anbiederung an Jugendliche, hinzu kommen die kleinen Grafiken, die Flo tagebuchartig anfertigt und die das Buch bebildern und bereichern. “Die beste Bahn meines Lebens” war der von den Juroren des Vorlesewettbewerbs auf Stadtebene ausgesuchte Fremdtext für die 12 teilnehmenden Kinder, der beim Vorlesen 12 Mal zu großer Heiterkeit im Publikum geführt hat. Empfehlenswert für Kinder ab 10, gleich ob Junge oder Mädchen.

Emilia, 15 Jahre

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Die Penderwicks (Jeanne Birdsall)

Die vier Schwestern Rosalind, Skye, Jane und Batty verreisen mit ihrem Vater Martin und ihrem Hund namens Hound auf Arundel Hall. Drei lange Sommerwochen verbringen sie in dem Ferienhaus und erleben die schönsten und spannendsten Abenteuer. Unter anderem lernen sie den Jungen Jeffrey Tifton kennen, dessen schreckliche Mutter die Vermieterin des Ferienhauses ist. Außerdem möchte Jeffreys Mutter den fiesen Dexter heiraten. Dies führt zu vielen Verwirrungen. Dennoch schaffen die Schwestern mit ihrem neuen Freund alles wieder ins Lot zu bringen und schließen eine ewige Freundschaft.

Ich empfehle dieses Buch, da nochmal gezeigt wird, wie wichtig Freundschaft und Zusammenhalt ist. Außerdem macht es richtig Spaß das Buch zu lesen und ist mein absolutes Lieblingsbuch. Ich denke es ist für jedes Alter geeignet und es gibt noch vier weitere eben so tolle Bände.

Venke, 12 Jahre

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Verbrechen (Ferdinand von Schirach)

Das Buch „Verbrechen“ (Piper Verlag) beinhaltet mehrere kurze Krimigeschichten, die auf wahren Begebenheiten beruhen und zu den Fällen des Strafverteidigers Ferdinand von Schirach gehören.

Schirachs Fälle handeln von kriminellen Jugendlichen, von angesehenen Ärzten oder auch reichen Unternehmern. Sowohl die Art seiner Mandanten als auch die Verbrechen im Laufe dieses Buchs sind so verschieden wie auch unglaublich. Er vertritt Menschen, die Ungeheuerliches getan oder erlebt haben und rekonstruiert seine Fälle so detailgetreu, wie er sie zu seiner Zeit einmal aufarbeiten musste.

Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen, ich habe es – obwohl ich selbst nicht wirklich eine Leseratte bin – innerhalb eines Tages verschlungen. Einerseits, weil es unglaublich spannend ist, auf der anderen Seite aber auch so kurzweilig. Jede einzelne Geschichte steht für sich selbst und führt den Leser in eine neue Welt mit einem neuen unglaublichen Schicksal ein. Beim Lesen dieses Buches musste ich mir immer wieder vor Augen führen, dass all dies wahre Geschichten sind!

Außerdem hat mich das Buch so überzeugt, da es oft weiterführt, als einfach nur einen Fall aufzuklären, wie oft in Krimis oder Tatorts.  Schirach beleuchtet die Menschen, die in diese Fälle verwickelt sind, genau. Darüber hinaus philosophiert er über die Anwendung von Strafen und darüber, was Gerechtigkeit im Einzelfall überhaupt bedeutet.

Wer also an Jura oder allgemein an Krimis Interesse hat, dem kann ich nur raten, dieses Buch zu lesen.

Allerdings will ich noch anmerken, dass das Buch erst ab einem gewissen Alter (mind. 16 Jahre) zu lesen ist, da viele Fälle doch einiges an Brutalität mit sich bringen. Bleibt gesund und viel Spaß beim Lesen! 😊

Das Buch „Verbrechen“ beinhaltet mehrere kurze Krimigeschichten, die auf wahren Begebenheiten beruhen und zu den Fällen des Strafverteidigers Ferdinand von Schirach gehören.

Schirachs Fälle handeln von kriminellen Jugendlichen, von angesehenen Ärzten oder auch reichen Unternehmern. Sowohl die Art seiner Mandanten als auch die Verbrechen im Laufe dieses Buchs sind so verschieden wie auch unglaublich. Er vertritt Menschen, die Ungeheuerliches getan oder erlebt haben und rekonstruiert seine Fälle so detailgetreu, wie er sie zu seiner Zeit einmal aufarbeiten musste.

Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen, ich habe es – obwohl ich selbst nicht wirklich eine Leseratte bin – innerhalb eines Tages verschlungen. Einerseits, weil es unglaublich spannend ist, auf der anderen Seite aber auch so kurzweilig. Jede einzelne Geschichte steht für sich selbst und führt den Leser in eine neue Welt mit einem neuen unglaublichen Schicksal ein. Beim Lesen dieses Buches musste ich mir immer wieder vor Augen führen, dass all dies wahre Geschichten sind!

Außerdem hat mich das Buch so überzeugt, da es oft weiterführt, als einfach nur einen Fall aufzuklären, wie oft in Krimis oder Tatorts.  Schirach beleuchtet die Menschen, die in diese Fälle verwickelt sind, genau. Darüber hinaus philosophiert er über die Anwendung von Strafen und darüber, was Gerechtigkeit im Einzelfall überhaupt bedeutet.

Wer also an Jura oder allgemein an Krimis Interesse hat, dem kann ich nur raten, dieses Buch zu lesen.

Allerdings will ich noch anmerken, dass das Buch erst ab einem gewissen Alter (mind. 16 Jahre) zu lesen ist, da viele Fälle doch einiges an Brutalität mit sich bringen. Bleibt gesund und viel Spaß beim Lesen! 😊

Nicolai, 18 Jahre

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Alle Toten fliegen hoch. Amerika (Joachim Meyerhoff)

„Alle Toten fliegen hoch. Amerika“ ist der erste der insgesamt vierteiligen Autobiographie von Joachim Meyerhoff. In der Ich-Perspektive geschrieben, erzählt er von seinem einjährigen Auslandsjahr mit 17 in Wyoming, Nordamerika.

 

Der ländlich aufgewachsene Joachim fährt nach Hamburg, um sich für ein Auslandsschuljahr zu bewerben und einen Neustart zu erfahren. Entgegen seinen Erwartungen wird er tatsächlich angenommen und landet so bei einer Familie in Wyoming, einem verschlafenen Ort in Laramie. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten lebt der Junge sich gut ein, schafft es in das Highschool Basketballteam und findet Anschluss. Ein Trauerfall in seiner Familie ist es, was sein Leben aus der Bahn wirft und ihn zurück in seine Heimat nach Norddeutschland führt. Doch der einzige Weg der Trauer zu entfliehen, ist wieder nach Amerika zu fliegen.

 

Trotz der Schwere mancher Themen musste ich oft wirklich lachen. Durch die Erzählart und die scheinbar sorglose Sprache zum Beispiel bei der Schilderung der Wutausbrüche des Erzählers findet man sich im Leben des Jungen Joachim wieder und durchlebt alles mit ihm zusammen, was typisch ist für das Leben und Erleben eines Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen. Wer Lust auf ein leicht zu lesendes, witziges, aber auch teilweise bewegendes Buch hat, dem kann ich dieses Buch nur wärmstens ans Herz legen – und auch die gesamte Buchreihe, denn auf „Alle Toten fliegen hoch“ folgen noch drei weitere Bände bzw. Fortsetzungen.

Jakob, 17 Jahre

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Vortex. Der Tag, an dem die Welt zerriss (Anna Benning)

Vortex ist der erste Teil einer futuristischen Fantasy-Trilogie, deren zweiter Teil jedoch erst im Herbst herauskommen soll. Im Jahr 2099 sind Vortexe so etwas wie Portale, die sogenannten Läufern und Läuferinnen als Schnellreisemöglichkeit dienen, um die Welt vor den bösartigen Zündern zu beschützen.

Elaine ist kurz davor, eine Läuferin zu werden und als Abschluss der Ausbildung steht ein Wettlauf durch die Vortexe an. Bei dem Wettrennen passieren allerdings seltsame Dinge, die Elaine unerklärlich sind, denn sie kommt zu ihrer Überraschung als Erste im Ziel an und das, obwohl sie von der Strecke abgekommen ist und eigentlich viel später als die anderen im Ziel ankommen sollte. Irgendetwas muss in dem Vortex passiert sein, als sie durch ihn gesprungen ist. Dazu kommt noch, dass sie dem geheimnisvollen Jungen Balian begegnet, doch noch weiß sie nicht, dass sich auch durch diese Begegnung ihr ganzes Leben verändern soll, denn sie hat eine unvorstellbare Macht und nicht alle sind auf ihrer Seite.

Schon das Buchcover von Vortex lässt einiges erwarten und diese Erwartungen hat es voll erfüllt. Es ist von der ersten Seite an spannend und auch, wenn das ganze Setting zuerst etwas kompliziert wirkt, ist es eigentlich ganz einfach zu verstehen, da die Autorin alles so gut beschreibt. Meiner Meinung nach ein echt guter Auftakt der Buchreihe und ich kann es kaum erwarten, den zweiten Band zu lesen!

Emma, 14 Jahre

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Das Lächeln der Leere von Anna S. Höpfner

Das Buch, was ich vorstellen möchte, heißt „Das Lächeln der Leere“ und wurde von Anna S. Höpfner geschrieben und ist 2014 im cbt erschienen.

 

„Das Lächeln der Leere“ ist ein autobiographischer Roman in dem Anna S. Höpfner ein sehr wichtiges Thema, bei dem man auf keinen Fall wegschauen sollte, beschreibt. Und zwar Essstörungen bzw. Magersucht.

 

In dem Buch geht es um Sofia, die sich dazu entschlossen hat, ihre Magersucht zu bekämpfen und so in einer Klinik für Essstörungen landet.

 

Hier muss sie das Essen neu erlernen, aber nicht nur das ist eine große Herausforderung für sie, sondern auch sich nicht selbst aufzugeben.

Neben Selbstzweifel und Angst sind da auch noch ihre Eltern mit denen sie klar kommen muss. Aber verstehen sie Sofia überhaupt?

 

Das Buch gibt einen Einblick in die Welt einer Person mit Essstörung, was einen fesselt und gleichzeitig sehr traurig und nachdenklich macht.

Ich finde das Buch ist für jeden ab 14 geeignet, da man so wichtiges über Essstörungen lernt und dafür nicht ein Psychologieband lesen muss.

 

Julie, 15 Jahre

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Tintenherz, Tintenblut, Tintentod (Cornelia Funke)

In den Büchern geht es um ein Mädchen, welches wenn es vorliest aus den Büchern Dinge und Personen herauslesen und aus unserer Welt in die Bücherwelt herein lesen kann. Ihr Vater besitzt die gleiche Fähigkeit wie sie und hat vor Jahren aus dem Buch Tintenherz mehrere Personen heraus gelesen. Doch dadurch sind in den verschiedenen Welten viele Probleme entstanden.

Die Trilogie ist für alle Fantasy-Fanatiker ein MUSS. Die Art, wie die Bücher geschrieben sind und die Umsetzung der Idee ist so gelungen, dass ich jedes Buch schon zweimal gelesen habe und es direkt wieder tun könnte. Empfehlen würde ich das Buch ab 10, ob Junge oder Mädchen ist wirklich egal.

Jule, 14 Jahre

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Four Keys – Die Stadt im Schatten (Christine Lynn Herman)

In dem Fantasy- Roman „Four Keys – Die Stadt im Schatten“ geht es um die vier Jugendlichen Justin, Harper, Isaac und Violet, von denen jeder eine übernatürliche Gabe hat. Als nun in der Kleinstadt Four Keys mehrere Morde passieren und klar wird, dass eine eigentlich gebannte Gefahr wieder auflauert, scheinen die vier Jugendliche die letzte Rettung zu sein, um noch mehr Unheil abzuwenden.

Nach dem Tod von Violets Schwester beschließt ihre Mutter kurzerhand in ihre Heimatstadt Four Keys zurückzukehren. Doch Violet ist von dieser Idee nicht sehr begeistert. Four Keys ist ein verschlafenes Dorf, ganz und gar nicht nach ihrem Geschmack. Und dann haben auch noch alle in dem Dorf Angst vor einem seltsamen Ort, dem Grau. Sie findet heraus, dass die Gründerfamilien von Four Keys die Stadt eigentlich beschützen sollten, doch seit einiger Zeit scheint das nicht mehr so richtig zu funktionieren. Zum einen sind nur noch drei der Familien dort ansässig und zum anderen sind bereits drei Menschen tot – und das werden wohl nicht die letzten Opfer gewesen sein. Als sie herausfindet, dass ihre Mitschüler Justin, Harper, Isaac und auch sie selbst von diesen Familien abstammen und sie alle übernatürliche Fähigkeiten besitzen, bleibt den vier Jugendlichen nichts Anderes übrig, als zusammen zu arbeiten, denn eins wird ihnen schnell klar: Das Grau wird immer stärker.

Gerade die spannende Story, die einen sofort mitten ins Geschehen wirft, und bei der man bis zur letzten Seite nicht weiß, wie sie ausgeht, hat mir echt gut gefallen, sodass ich am liebsten direkt den nächsten Teil lesen wollte. Durch die atmosphärische, düstere, teilweise auch sehr gruselige Stimmung konnte ich nicht mehr loslassen. Kann ich nur weiterempfehlen!

Lea, 15 Jahre

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Der Vorleser (Bernhard Schlink)

Über die Faschingsferien war mein Onkel aus Schleswig-Holstein zu Besuch. Er stammt, ebenso wie meine Mutter, ursprünglich aus Heidelberg. Als Geschenk brachte er mir ein Buch mit, ein Buch, dass von einem Jungen handelt, der zu Beginn der Handlung 15 Jahre alt ist (so wie ich heute) und der in der Blumenstraße in der Weststadt wohnt (so wie ich heute).

Heidelberg, Ende der 1950ger Jahre: Michael, der Junge, verknallt sich in eine ältere Frau, Hanna. Sie unternehmen viel zusammen, machen Ausflüge, gehen auch zusammen ins Bett. Dann ist die Frau auf einmal weg.

Ein paar Jahre später sieht Michael, der inzwischen studiert, Hanna auf einmal wieder – als Angeklagte in einem Gerichtssaal. Es geht um ein Verbrechen in der Vergangenheit.

Ich möchte euch nicht zu viel verraten, jedes Wort mehr würde zu viel verraten und ich will euch nicht die Spannung beim Lesen nehmen. Obwohl man schnell ahnt, um was für ein Verbrechen es sich handeln könnte, ist die Geschichte weiterhin nicht nur spannend, sondern auch überraschend. Es gibt Wendungen, die nicht vorauszusehen sind. Und am Ende kommt ein Paukenschlag.

Was ich an dem Buch so cool fand, ist, die kluge Geschichte an sich. Aber ich habe auch gefeiert, dass es zum Großteil in Heidelberg spielt und dass man Orte beim Lesen wiedererkennt, auch wenn die Geschichte schon Jahrzehnte zurückliegt. Auch wird die Umgebung von Heidelberg schön dargestellt und beschrieben. Überhaupt ist der Anfang des Buchs sehr harmonisch, bevor der Gerichtsprozess beginnt und der schlimme Einblick in Hannas Leben und ihre Vorgeschichte gegeben wird.

Ich war voll überrascht, als mir meine Mutter und auch mein Onkel sagten, dass dieses Buch auch schon im Deutschunterricht in den Schulen gelesen wurde. Das wäre das erste Buch, welches ich gerne in der Schule gelesen hätte! Schade, dass es das heute in der Schule nicht mehr gibt.

Inzwischen habe ich mir auch den Film „der Vorleser“ mit Kate Winslet und David Kross angeschaut. Und auch wenn ich den Film nicht schlecht fand, kommt er nicht an das Buch heran. Leider spielt der Film auch nicht in Heidelberg.

Ich kann das Buch „der Vorleser“ wirklich jedem empfehlen. Am besten, ihr holt euch das Buch gleich, leiht es aus oder durchsucht die Bücherregale eurer Eltern. Es gehört zu den meist verkauften Büchern in der deutschen Sprache und müsste vielleicht auch dort zu finden sein.

Paul, 15 Jahre

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Erebos (Ursula Poznanski)

Der Roman Erebos spielt in der heutigen Zeit und handelt von dem gleichnamigen Computerspiel, welches eines Tages die Runde in Nick Dunmores Schule macht. „Erebos“ ist allerdings kein „normales“ Computerspiel, denn es verlangt vom Spielenden auch die Lösung von Aufgaben in der realen Welt, wodurch es die Spieler in seinen Bann zieht und sie nicht mehr loslässt.

Nick Dunmore führt eigentlich ein ganz normales Leben, ist in seiner Schule angesehen, hat viele Freunde und spielt nebenher in einem Basketballteam. Als er mitbekommt, dass an seiner Schule ungewöhnliche Dinge vor sich gehen und dies wohl mit einem geheimen Päckchen zu tun hat, über welches alle in der Schule tuscheln und er als gefühlt Einziger noch nichts davon gehört hat, wird er skeptisch. Nick will unbedingt wissen, was es mit all dem auf sich hat. Als er dann tatsächlich eines Tages dieses Päckchen überreicht bekommt und es sich um ein überaus realistisches Computerspiel handelt, ist er begeistert, und auch er wird ein Teil von „Erebos“. Erebos ist einer Art Rollenspiel, welches zu Teilen in der wirklichen Welt spielt und die Lösung von Aufgaben verlangt, um voranzukommen. Jedoch gibt es strenge Regeln, man hat nur eine einzige Chance, man muss immer allein spielen und es ist auch verboten, mit anderen über das Spiel zu reden. Wer glaubt, leichtfertig mit den Spielregeln umgehen zu können, fliegt raus. Denn Erebos hat ein Ziel: Es will töten und es setzt alles daran, dieses Ziel umzusetzen. Nick verfällt der Spielsucht ebenso wie seine Mitschüler, doch als er von Erebos den Auftrag bekommt, seinem Englischlehrer zu schaden, bekommt er es mit der Angst zu tun…

Das Buch schafft es, einen von Anfang an zu fesseln, und es ist nicht nur ein Muss für jeden Computerspieler. Es ist auch für jeden „Nicht-Zocker“ super spannend zu lesen, denn Erebos lässt einen als Leser zum einen an der faszinierenden Spielwelt teilhaben, sodass man am liebsten direkt mitspielen will, zum anderen zeigt es mit seinem Realitätsbezug die Gefahren des Internets aus einem anderen Blickwinkel.

Jakob, 17

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“Geschichten vom Franz” (Christine Nöstlinger)

“Freundschaftsgeschichten” und “Weihnachtsgeschichten” und “Fußballgeschichten”, “Hundegeschichten” oder “Pferdegeschichten” von Franz zeugen von der kindlichen Welt, in der Franz lebt. Er hat eine beste Freundin, die Gabi, die man ihm gar nicht wünscht, weil sie oft so zickig und gemein ist, während Franz so gutmütig und zurückhaltend ist wie ein Engel. So oder wie ein Mädchen sieht er auch aus, sagen die Leute, weil er blond gelockt und blauäugig ist, aber das hört Franz nicht gerne. Er durchlebt den ganz normalen Alltag eines Zehnjährigen mit einem großen Bruder, einer zickigen besten Freundin, einen gemeinen und starken Klassenkameraden, mit Angst vor Hunden und einer immer einfallsreichen Oma. Die Geschichten sind jeweils in sich abgeschlossen.

Dieses Buch aus meinen Kindertagen empfehle ich allen Kindern ab dem Lesealter, aber hier empfehle ich fast noch mehr das Hörbuch, weil Christine Nöstlinger die Geschichten selbst gesprochen hat, und das mit ihrer einnehmenden tiefen Stimme und vor allem im Wiener Dialekt, denn sie selbst war Österreicherin und hat die Geschichten von Franz alle in Wien spielen lassen. Noch heute höre ich sie immer wieder gerne, entdecke eine andere urkomische Seite an den Geschichten und kann jetzt auch die große Einfühlsamkeit in kindliche Nöte und Themen erkennen und die Fähigkeit, Worte dafür zu finden.

Emilia, 15 Jahre

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Als die Steine noch Vögel waren (Marjaleena Lembke)

Der Jugendroman ,,Als die Steine noch Vögel waren‘‘ wurde von Marjaleena Lembke geschrieben. Das Buch wird aus der Sicht eines Mädchens mit dem Namen Leena erzählt. Es geht um ihren kleinen Bruder Peeka, der in einem Kinderschloss geboren ist. Ein Kinderschloss ist ein Ort, wo Kinder hinkommen, die Probleme bei der Geburt hatten.

Peeka hat einen schiefen Kopf, Verwachsungen an den Händen und er glaubt an die Theorie, dass Steine irgendwann Vögel werden. Er schmettert auch jeder einzelnen Person ein ,,Ich liebe dich‘‘ zu. Natürlich findet ihn der eine oder andere merkwürdig, aber seine Familie hat ihn immer lieb. Als Leenas Familie nämlich, Mama, Papa, Oma, Oskari, Toumo, Sonja, Peeka, Leena und Onkel Matti aus Schweden, von Finnland nach Kanada ziehen möchten, sind alle aufgeregt. Doch nach der Ankunft leben sie nicht in einem besseren Wohlstand, sondern müssen auf einem Bauernhof Platz nehmen. Es wird noch schlimmer. Ein Arzt mit dem Namen Doktor Söderkvist findet heraus, dass Peeka angeblich Leukämie hat. Wie wird das wohl enden…?

Das Buch ,,Als die Steine noch Vögel waren‘‘ ist eine schöne und emotionale Geschichte. Sie erzählt von Familienzusammenhalt, Fantasie und Umgang mit schweren Behinderungen, aber auch von Liebe und Humor. Es ist sehr zu empfehlen für dunkle Zeiten, aber auch für schöne Zeiten, bestimmt wird dem ein oder anderen ein kleines Lächeln über das Gesicht gezaubert, sobald er Peekas Vorstellungen liest.

Alex, 11 Jahre

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Herr der Diebe von Cornelia Funke

Immer hat Prospers und Bos Mutter ihnen von Venedig erzählt. Hat ihnen von den kleinen Brücken, den Kanälen und den wunderschönen kleinen Gässchen vorgeschwärmt. Als sie stirbt, ist für die beiden klar, wohin sie gehen. Als Schwarzfahrer in Güterzügen schlagen sie sich durch und erreichen schließlich die Stadt, die ihre Mutter so geliebt hat.

Die beiden Jugendlichen müssen sich nun auf eigene Faust durchschlagen – in der Stadt, die ihnen so vertraut und doch so fremd vorkommt. Ein Glück, dass die Beiden den Herrn der Diebe kennenlernen, der sie mit in sein Versteck nimmt und sie dort wohnen lässt. Auch andere Waisen befinden sich in seiner Obhut, obwohl dieser mysteriöse Junge nicht viel älter erscheint als sie.

Als eines Tages ein Auftraggeber erscheint, der bereit ist, eine Menge Geld für einen antiken Flügel aus Holz zu bezahlen, kann die Bande nicht widerstehen und begibt sich auf die Suche nach der Beute. Vielleicht hätten sie sich vorher genauer überlegen sollen, was sie da vorhaben…

Das ist eine Geschichte über das Erwachsenwerden und die Freuden des Kindseins. Auf jeden Fall ein sehr zu empfehlendes Buch! Ganz nebenbei wird die Stadt Venedig in ihren Einzelheiten sehr schön und bildlich beschrieben. Nicht wundern, wenn einen nach dem Lesen die Lust nach Reisen packt – ganz besonders heute!

Das Buch wurde übrigens auch verfilmt und ich kann nur empfehlen, das Buch vor dem Film gelesen zu haben!

Luis, 15

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Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär (Walter Moers)

Den großen, blauen, Seemannsgarn spinnenden Bären muss man einfach kennen. Seine verrückten Geschichten über riesige Meeresstrudel, winzige Zwergpiraten, die auf selbst geknüpften Teppichen durch die Zeit reisenden, gallertartigen Wesen, die sich von Musik ernähren, gute und schlechte Ideen, die den abgefallenen Kopf eines riesen Bologs vor dem Wahnsinn retten und einer sagenumwobenen Stadt, in der alle vorstellbaren und unvorstellbaren Wesen zusammenleben (…), finden alle in diesem Wahnsinnswerk – nein – viel eher in diesem epischen Handbuch zu diesem durchgeknallten Universum, Platz.

Ich habe selten so viel Quatsch und Kladderadatsch – zusammen mit einer unbestreitbaren Logik – in EINEM Buch gesehen. Was ich da gesehen habe, hat mich vor Lachen geradezu vom Stuhl gehauen.

Die ersten 13 ½ Leben werden grandios erzählt; es eröffnet sich einem ein vollkommen neues Universum voller Monster, Drachen, Freunden und gutem Essen. Letztendlich wird auch das Verschwinden von Atlantis aufgedeckt.

Ich selbst habe das Buch mehrmals gelesen und jede einzige dieser knapp 700 (!) Seiten verschlungen, aufgesaugt und aufgenommen, wie ein trockener Schwamm Wasser aufnimmt. Lest es!

Sami

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Ruhm – ein Roman in neun Geschichten (Daniel Kehlmann)

Ich bin gebeten worden, der in der Coronazeit bei Jugendlichen mitunter um sich greifenden Langeweile Einhalt zu gewähren – in Form eines Buchtipps. Bei der Auswahl eines geeigneten Buches ist mir erstmals bewusstgeworden, wie unterschiedlich die Ansprüche an ein gutes Buch sein können.

Meine Entscheidung fiel auf Daniel Kehlmanns „Ruhm – ein Roman in neun Geschichten“, da mit diesem Werk, so könnt ich mir vorstellen, ziemlich viele ihren Spaß haben werden. Egal, ob corona- bzw. quarantänegeschädigter Schüler, Hobbyphilosoph oder grundsätzlicher Bücherwurm, dieses Buch ist für alle geeignet.

Herzstück des Romans bildet dessen originelle Struktur: Neun unverbundene, aus verschiedenen Perspektiven beschriebene Erzählungen, deren Protagonisten sich zumeist nicht kennen, beeinflussen auf schicksalsträchtige Weise einander. Kehlmann adaptiert hierfür u. A. das Vokabular eines Computernerds und scheut auch nicht die Parodie seines eigenen Berufsstandes – zum einen in Form eines exzentrischen Autors mit Flugangst und Spinnenphobie, der ihm nahestehende Menschen gegen deren Willen zu Romanfiguren verarbeitet, zum anderen durch das Psychogramm eines scheinbar lebensbejahenden Esoterikgurus, der mit Selbstmordgedanken hadert. Neben diesen wartet eine Vielzahl ähnlich komplexer Charaktere auf den Leser.

Der Umfang des Buches ist perfekt für zwei bis drei weitere Tage zu Hause; Kehlmanns Stil leichtverdaulich, lustig, aber trotzdem fesselnd; der Inhalt lädt zum Abschweifen und Nachdenken ein. Ich fand das Buch ziemlich geil!

Philipp, 17 Jahre

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Verblendung von Stieg Larsson

Das Buch beginnt mit einem Blumenrätsel. Ein ungelöster Fall. Jedes Jahr am 1. November erhält ein Mann, dessen Identität der Autor erst ganz zu Ende des Buches preisgibt, eine gepresste Blume in einem Bilderrahmen. Und wie in jedem Jahr ruft er einen befreundeten ehemaligen Kriminalkommissar an, der schon auf den Anruf gewartet hat. Auf die Aufklärung, in welchem Zusammenhang die Vorgeschichte mit dem Rest der Geschichte steht, muss der Leser bis zum Schluss warten. Das verspricht schon mal Spannung, wenngleich man während des Lesens so in das Geschehen einbezogen wird, dass die Einleitung vorübergehend ganz verdrängt wird.

Der Hauptprotagonist des Buches, ein Wirtschaftsjournalist namens Mikael Blomquist, wirkt manchmal recht naiv, was aber sicher einen Teil seines Charmes ausmacht. Er wirkt sehr menschlich, nicht so unantastbar wie einige andere Buchcharaktere, und wahrscheinlich gerade deshalb so reizvoll.

Im Verlauf des Buches wechselt die Handlung zwischen verschiedenen Orten hin und her. Zum einen ist da Mikael Blomquist, seine Gerichtsverhandlung, seine Tätigkeit als Teilhaber eines Magazins und seine Beziehung zu Erika, die ebenfalls Teilhaberin bei Millenium ist. Von hier auch wechselt der Autor immer wieder in das Leben der zweiten Protagonistin Lisbeth Salander, eine begnadete Detektivin. Sie ist es auch, die dem Unternehmer Henrik Vanger persönliche Informationen über Mikael Blomquist zukommen lässt. Auf diese Weise erfährt Blomquist, wie Lisbeth an ihre mitunter sehr verhängnisvollen Insiderinformationen kommt…

Trotz der relativ hohen Seitenanzahl liest sich „Verblendung“ leicht und flüssig und man möchte es gar nicht mehr aus der Hand legen. Besonders zum Ende hin tun sich in der Handlung seelische Abgründe auf, durch die das Buch an Tiefgang gewinnt. Der Autor glänzt durch einen leicht lesbaren Schreibstil und durch seine gut ausgestalteten Charaktere, was besonders bei Protagonist Mikeal Blomquist ins Auge sticht.

Steven, 17

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Der Blackthorn Code: Das Vermächtnis des Alchemisten (Kevin Sanders)

Das Buch ist ein Abenteuerroman, der in der Mitte des 17 Jahrhunderts in London spielt und sich um das Leben eines Apothekerlehrlings dreht, dessen Leben von Codes, Alchemie und Explosionen bestimmt wird.

Christopher der von seinem Meister Benedict Blackthorn neben dem Zubereiten von Heiltränken auch das Erstellen und Entschlüsseln von Codes lernt, führt eigentlich ein ganz normales Leben.

Doch plötzlich wird London von einer Reihe von Morden erschüttert, die meisten Opfer sind Apotheker und Christopher fürchtet um das Leben seines Meisters. Zurecht, denn eines Tages findet er seinen Meister tot auf, ermordet.

Alles, was er ihm hinterließ, war eine verschlüsselte Nachricht und dann bricht sein Leben auseinander. Durch Schmerz muss er lernen, wem er vertrauen kann und wem nicht. Er taucht immer tiefer in die Geheimnisse seines Meisters ein, während er einen Mordversuch nach dem anderen überleben muss. Doch Christopher weiß sich zu helfen; bewaffnet mit einem Arsenal von Chemikalien und dem Wissen eines Apothekers macht er sich auf eine Suche, die er allein niemals bewältigen könnte.

Das Buch vermittelt unglaublich gut die Zeit der Erzählung, mit einer nahezu perfekten, historischen Korrektheit, die auch grandios durch die Sprache der Charaktere vermittelt wird. Die Geschichte ist fesselnd! Und viele Arzneien und Stoffe lassen sich durch das Buch hindurch erkennen, wenn man in Chemie aufgepasst hat. Zudem sind viele der Plot Twists schon früh im Buch eingearbeitet, sodass die Geschichte ohne Lose Fäden schließt.

Sebastian, 17

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Die Stadt der Blinden (José Saramago)

Mitten in einer unbekannten Stadt: eine Ampel wird grün, ein Auto bleibt stehen, es fährt nicht los. Der Fahrer ist von einem Augenblick auf den anderen erblindet, und er bleibt nicht der einzige. Wie eine Seuche breitet sich die Blindheit aus und steckt immer neue Menschen an, eine neue Epidemie hat das Licht der Welt erblickt.

Als Aussätzige werden die Kranken vor den Toren der Stadt in eine leerstehende psychiatrische Anstalt gebracht und dort, eingesperrt, sich selbst überlassen.

Doch ein schwarzes Schaf befindet sich unter all den weißen: eine Frau kann noch sehen und ist aus Liebe bei ihrem erblindeten Mann geblieben. Während immer mehr Menschen erblinden und die Anstalt immer voller wird, entwickeln sich dort unmenschliche Zustände, Hungerkämpfe, Dreck und sexuelle Übergriffe liegen an der Tagesordnung. Die letzte Hoffnung der Opfer: die (noch?) nicht erblindete Frau.

Ein sehr gutes, rohes, einmaliges Buch, eine Parabel über die Natur des Menschen, Abgründe seiner Seele und seine Fähigkeit zur Moral in lebensbedrohlichen Situationen. Am Anfang schwer zu lesen, da der Autor Portugiese ist und sein Satzbau, der mehr als gewöhnungsbedürftig ist, ins Deutsche übernommen wurde. Wurde übrigens vor ca. 10 Jahren verfilmt.

Ich hoffe, jemand von euch traut sich dieses Buch zu. Ihr werdet sehen, es lohnt sich weiterzulesen und sich durchzukämpfen 🙂

Jan, 17 Jahre

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Corona Lesetipps für Jugendliche

Timm Thaler oder „das verkaufte Lachen“ (James Krüss)

Timm Thaler ist ein Waisenjunge, der in den 1920er Jahren bei seiner Stiefmutter und seinem Stiefbruder in einer deutschen Großstadt wohnt. An seinen Vater, der in Timms viertem Schuljahr bei einem Baustellenunfall ums Leben kam, hat er überaus glückliche Erinnerungen; unter anderem verbindet er ihn mit der örtlichen Pferderennbahn. Schikaniert von seinem Stiefbruder und von nostalgischen Gefühlen getrieben, geht er noch einmal dorthin und trifft dort den Baron Lefuet („Teufel“ rückwärts). Dieser kommt ihm in den folgenden Wochen immer näher und kauft ihm schließlich gegen die verlockende Fähigkeit, jede Wette zu gewinnen, per Vertrag sein Lachen ab. Timm nutzt seine Fähigkeiten, merkt aber erst spät, wie viel ihm sein Lachen bedeutet, und versucht, es wiederzubekommen.

Zitat: „Aber Timm war alles andere als beruhigt. Er musste auf der Stelle erproben, ob der Vertrag noch gültig war. Er musste mit Kreschimir wetten- um irgendetwas Unwahrscheinliches. Timm dachte über eine Wette nach. Als ihm eine eingefallen war, brachte er das Gespräch wieder auf den Baron, denn mit dem hatte die Wette zu tun. Welche Bedingungen hat der Baron eigentlich gestellt, Herr Kreschimir? Ich meine: Als Sie ihre alten Augen wieder hatten?“ „Gar keine!“ lachte Kreschimir. „Als du gerufen hattest und auf das Deck geplumpst warst, kamen Matrosen, und der Baron zog sich in den Schatten des Beibootes zurück. Da flüsterte ich ihm zu: Entweder sind mir meine Augen bedingungslos zurückgegeben oder ich erzähle den Leuten was!“

„Und?“ Kreschimir lachte wieder: „Der Baron stotterte wieder vor Aufregung. Er sagte: Be – be- din- gungslos! Timm drehte schnell den Kopf zur Wand. Der sinnlose Drang zu lachen entstellte sein Gesicht.“

 

„Timm Thaler oder das verkaufte Lachen“ ist ein schönes, irgendwie träumerisches Buch, welches ich verschlungen habe. Das Schicksal des Jungen, der nur sein Lachen zurückhaben wollte, hat mich total gefesselt. Ich habe das Buch gleich zwei Freundinnen weitergegeben, und auch die waren sehr zufrieden mit meiner Empfehlung.

 

Lara, 15

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In eisigen Höhen (Jon Krakauer)

Das Buch packt von der ersten Seite an den Leser total – es beginnt bezeichnenderweise mit dem Ende der Geschichte: Krakauer, völlig erschöpft und zu keiner Begeisterung mehr fähig, erreicht am Mittag des 10. Mai 1996 den Gipfel des Mount Everest.

Wirklich freuen kann er sich, durch den Sauerstoffmangel schon halb im Delirium, nicht mehr, und nach etwa 5 Minuten auf dem Dach der Welt beginnt Krakauer seinen Abstieg zum Lager zurück. Einen Hauch von einem Unwetter sieht er zwar kommen, er kann die kleinen Wölkchen am Horizont aber mit seinem benebelten Gehirn nicht so recht einordnen und macht sich keine Gedanken. Am Ende des langen Tages werden allerdings fünf Leute tot und andere nur sehr knapp mit dem Leben davongekommen sein. Der Leser weiß also schon sehr genau, was passieren wird, aber das tut der Spannung keinen Abbruch.

Krakauer schreibt sehr minutiös, extrem packend, ehrlich und auch unterhaltsam – und dem Leser ziehen Gedanken durch den Kopf von “ihr Idioten, warum kehrt ihr nicht um ?” bis hin zu “geil, das würde ich auch gern machen”. Denn das Buch ist zwar einerseits eine Anklage der modernen Auswüchse des kommerziellen Alpinismus – immerhin mussten die Expeditionsteilnehmer eine riesige Summe für den Aufstieg bezahlen – andererseits aber weckt es Abenteuerlust und fast so etwas wie Verständnis für den – drastisch gesagt – absolut schwachsinnigen Drang, den Gipfel zu erklimmen. Krakauer schildert die Natur und die raue Atmosphäre des Berges so phantastisch, dass man sich am liebsten gleich auf den Weg machen würde…

Das Buch heißt zwar im Untertitel “Das Drama am Mount Everest”, aber es nicht reißerisch und hat absolut nichts Billiges an sich. Das eigentliche Drama nimmt nicht den Hauptteil des Buches ein, und auch wer Bergsteigen ablehnt, wird “Eisige Höhen” verschlingen. Ich habe es seit der ersten Seite nicht mehr aus den Hand gelegt…

Steven, 17

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Die Rechenkünstlerin (Helga Glaesner)

Bei diesem Buch handelt es sich um einen historischer Kriminalroman in Heidelberger Kulisse: Mord, Intrigen und jede Menge Action rund um die noch junge Universität des späten 14. Jahrhunderts.

Heidelberg im Jahr 1389: Carlotta Buttweiler ist die Tochter eines hohen Angestellten der Universität. Sie sorgt für die Verpflegung der Studenten, die als „Untermieter“ im Hause des Vaters Buttweiler leben. Nebenbei verdient sie sich ein wenig Geld als „Abschreiberin“ und Übersetzerin von Texten. Carlotta ist, entgegen der anderen Frauen der Zeit, sehr gebildet und interessiert, und sie liebt die Mathematik. Plötzlich verändert sich ihr Leben von einem Tag auf den anderen: Ihre Freundin Zölestine begeht Selbstmord. Doch war es wirklich Suizid? Carlotta zweifelt daran und begibt sich auf die Suche nach dem Mörder. Ihre Suche führt sie durch Heidelberg, durch das Neckartal und nach Speyer. Der Selbstmord entpuppt sich dabei nicht nur als Verbrechen, sondern als handfester Skandal der damaligen Zeit, inkl. Hexerei und schwarze Kunst. Eine der Spuren führt mitten in die alte Universität.

Nicht ganz einfach zu lesen, aber wenn man sich an den Erzählstil der Autorin gewöhnt hat, ist das Buch unheimlich spannend und faszinierend. Allerdings sollte man schon 16 sein, um im Buch mitzukommen.

 Viel Spaß beim Lesen, Leute!

Zoé, 17

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Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück (Francois Lelord)

Anders als es sich vielleicht auf den ersten Blick vermuten ließe, sticht dieser Roman, der von Ralf Pannowitsch ins Deutsche übersetzt wurde, aus der breiten Masse der Glücksratgeber heraus. Anstelle einer direkten Anleitung voller esoterischer Weisheiten zum Glücklichsein, begleitet der Leser den Protagonisten Hector auf seiner Suche nach den verschiedenen Facetten des Glücks und deren Faktoren.

Der erfolgreiche Psychiater Hector grübelt darüber nach, warum ständig Patienten zu ihm kommen, die aufgrund ihrer Lebensumstände eigentlich glücklich sein müssten, zumal es andere Menschen gibt, die– rein objektiv betrachtet – schlechter dastehen, jedoch trotzdem keinen Anlass zur Klage sehen. Wovon hängt also das Gefühl ab, glücklich zu sein? Und wie könnte er den Unglücklichen besser helfen?

Auf der Suche nach einer Antwort bereist Hector die ganze Welt und befragt eine Vielzahl verschiedener Leute nach ihrem persönlichen Glücksrezept oder nach den Gründen, die für dieses ausschlaggebend sind, wobei er auch am eigenen Leib  immer wieder erfährt, wie leicht man sich unglücklich fühlt. Die Erkenntnisse seiner Reise notiert sich Hector in einem Büchlein, dessen 23 Weisheiten dem Leser äußerst plausibel erscheinen werden.

Das schöne hierbei ist, dass Francois Lelord, der ursprünglich Psychologe ist, keinen Absolutheitsanspruch an seinen Ratgeber stellt oder dem Leser das Glück aufdrängen will, sondern dass das alleinige Lesen des Romans durch Lelords naiven kindlichen Stil selbst zum Glücklichsein beiträgt.

 

Finn, 17

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WENN ER KOMMT, DANN LAUFEN WIR (David Klass)

Aus dem Buch:

“Gibt es wirklich sowas wie Gut und Böse?”
Ich dachte an Troy. Troy in meinem Haus, in dem Zimmer direkt neben mir. Troy, der mir jeden Abend am Esstisch gegenübersaß und lächelte.
Das Böse existierte nicht nur – es hatte sich in unserem Haus eingenistet.

 

Nachdem sein Bruder Troy wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, hat sich Jeff mit seiner Familie in einem ruhigen Küstenstädtchen ein neues Leben aufgebaut. Jeff hat viele Freunde, eine feste Freundin und sein Leben verläuft in relativ geregelten Bahnen.

Als Troy jedoch unerwartet begnadigt wird und ihn seine Familie wieder aufnimmt ändert sich Jeffs Leben und das seiner Familie schlagartig.

Jeff glaubt nicht an die Besserung seines Bruders, für ihn steht fest: Troy ist böse und es ist nur eine Frage der Zeit, bis er seine Familie erneut ins Unglück stürzt. Aus diesem Grund beginnt Jeff mehr und mehr gegen seinen Bruder zu agieren, bis einer seiner Mitschüler plötzlich verschwindet und Troy erneut unter Mordverdacht steht.

Das Buch wird mit jeder Seite spannender und zwingt den Leser sich intensiv mit Themen wie Zivilcourage, Familienzugehörigkeit, Vorurteilen und Eigenverantwortung auseinander zu setzen.

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung, weil das Buch einen bleibenden Eindruck hinterlässt und man es gar nicht mehr aus den Händen legen kann.

 

Nico, 16

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„Novemberschnee” von Jürgen Banscherus

„Wir wollten das nicht. Ich sag´s nochmal. Weil es wahr ist. Weil ich keinen Grund hab, zu lügen. Und weil Jurij und Tom meine besten Freunde waren. Es ist alles bloß ein großer Spaß, glauben Sie mir. Und wenn es an diesem Mittwoch nicht zu schneien begonnen hätte, wäre sowieso nichts passiert. Nichts Schlimmes jedenfalls.“

„Novemberschnee“ erzählt die Geschichte von drei Freunden die festellen müssen, dass aus Träumereien, Phantasien uns Spaß schnell bitterer Ernst werden kann.

Wie man auf der Suche nach einem besseren Leben in Australien in die falsche Richtung laufen kann und schneller als man denkt mitten in einem Banküberfall steckt (dessen bitteren Konsequenzen unausweichlich sind), davon handelt dieser Kriminalroman.

Schnee? November? Nein danke! Jedenfalls nicht in diesem Sommer!
Außer der Schnee steckt kommt in Form des Krimis von Jürgen Banscherus mit! Ein spannender Krimi, der auch bei strahlendem Sonnenschein Spaß macht!

Man wird das Gefühl nicht los, mehr und mehr selbst in die ganze Geschichte verwickelt zu sein, fühlt sich verantwortlich für die Ich-Erzählerin Lina und fiebert mit.

Das Buch schafft es immer wieder, zu überraschen und bleibt mit seinen vielen Höhen und Tiefen kurzweilig zu lesen. Das Ende ist unerwartet und dramatisch(er) als der Anfang des Buches und verleiht ihm damit, meiner Meinung nach, einen aufweckenden und ergreifenden Charakter.

Elena, 16

 

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Voll streng, Frau Freitag – Neues aus dem Schulalltag; Ullstein Verlag 2012

Der erste Band („Chill mal, Frau Freitag“) war schon ein mega Kracher. In „Voll streng, Frau Freitag“ berichtet die Lehrerin Frau Freitag wieder „Interessantes“ aus dem Schulalltag.

Seit vier Jahren schon unterrichtet Frau Freitag eine Realschulklasse. Besonders groß ist die Anwesenheit im Unterricht nicht, der Notendurchschnitt und auch die Motivation in der Klasse sind entsprechend. Doch Frau Freitag versucht alles, um aus ihren Schäfchen noch was rauszukitzeln. Ihre Klasse ist jetzt in der Zehnten, aber noch lange nicht fertig mit dem Schulalltag: Experimente mit Selbstbräuner, Handystress, Kopftuch-Styles, und nebenbei werden ein paar Prüfungen geschrieben. Ach – und bewerben wollte sie sich auch noch alle! Zum Glück hat Frau Freitag den Überblick und lotst ihre Klasse durch das Chaos.

„War voll schwer die Prüfung, vallah!“ Nur für Marina nicht. Sie meinte: „Realschulprüfung war kein Gegner.“ In diesem Buch werden mit viel (Wort)Witz und Charme der (Schul)Alltag einer Abschlussklasse und ihrer Klassenlehrerin beschrieben. Wer einmal anfängt, kommt aus dem Lachen nicht mehr raus und kann sich mit ein bisschen Glück und Einfühlungsvermögen eventuell sogar mal an die eigene Nase fassen.

Dabei sehe ich das Buch durchaus an einigen Stellen kritisch. Klar, das Buch soll an erster Stelle unterhalten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die hier beschriebene Schule und die Schüler der Norm entsprechen. Auch finde ich, dass einige Schüler mit Migrationshintergrund etwas schlecht wegkommen. Trotzdem habe ich mich – es mag an der heutigen Zeit im Covid-19-Wahnsinn liegen, ich vermisse die Schule – habe ich mich alle paar Seiten einfach totgelacht.

Ein weiteres Buch von Frau Freitag würde ich auch noch lesen, auch wenn ihr irgendwann die Geschichten aus dem Schulalltag ausgehen dürften.

Anna, 16 Jahre

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Tschick (Wolfgang Herrndorf)

Maik wächst scheinbar ziemlich privilegiert auf. Sein Vater macht ganz gut Kohle, die Familie lebt in einem fetten Haus mit Pool. Doch wenn man genauer hinschaut, ist alles doch nicht so geil. Es gibt in der Familie viel Stress, Maiks Mutter säuft und der Vater streitet sich oft mir ihr. Dazu ist Maik ein Langeweiler und Außenseiter, für den sich niemand interessiert.

Auf einmal kommt ein neuer Schüler in Maiks Klasse. Man weiß nicht viel über ihn, außer dass er Andrej Tschichatschow heißt und mit seinem Bruder hergezogen ist. Schnell gibt es viele Gerüchte um den komischen Jungen, der in der Schule gleich richtig auffällt. „Tschick“ schwänzt den Unterricht, erscheint betrunken und gibt kaum Antworten.

Nun soll er die Sommerferien allein in der elterlichen Villa verbringen, da seine Mutter mal wieder in der Entzugsklinik und sein Vater auf Geschäftsreise mit der Assistentin ist. An einem Abend, an dem eigentlich eine Party stattfindet, auf der weder Maik noch Tschick eingeladen sind, steht Tschick vor Maiks Haustür. Tschick, asozial und hochbegabt, ist ein russischer Spätaussiedler, der es irgendwie von der Förderschule aufs Gymnasuíum geschafft hat. Tschick hat einen geklauten Wagen dabei. Ohne Kompass und Karte begeben sich die beiden auf eine unvergessliche Reise durch die sommerglühende, deutsche Provinz.

Es beginnt eine turbulente Zeit der Beiden, in der sie das Erwachsenwerden wie im Zeitraffer durchleben. Der Autor fesselt mit seiner packenden Geschichte, die nur vordergründig von der gemeinsamen Reise der Beiden handelt. In Wirklichkeit geht es in dem Buch um mehr!

Am Ende der Reise fasst Tschick den Mut, Maik zu gestehen, dass er schwul ist. Für Maik und Tschick war der gemeinsame Roadtrip ein wichtiger Schritt auf dem Weg ins Erwachsenenleben.

Ein wunderbares Buch, wie ich finde!

Lisa, 16 Jahre